Ein Lipödem ist nicht durch Übergewicht bedingt. Sport und Diäten helfen kaum. Eine Fettabsaugung kann dauerhaft Abhilfe schaffen.
Behandlungen
Betroffen | Vor allem Frauen, sehr selten Männer |
Körperstellen | Oberschenkel, Hüfte, Gesäß, Unterschenkel bis zu den Knöcheln, Oberarme, Unterarme (selten) |
Behandlungsmethode | Konservativ: Kompressionsstrümpfe, Lymphdrainage, Entstauungstherapie. Operativ: Liposuktion (Fettabsaugung) |
Kosten | Konservative Maßnahmen werden von Krankenkassen übernommen. Liposuktion wird i.d.R. nicht von Krankenkassen übernommen |
Das Lipödem (auch Reiterhosen genannt) ist eine nur langsam voranschreitende Erkrankung des Gefäßsystems. Betroffene leiden unter Schwellungen und Einlagerungen von Flüssigkeit, die starke Schmerzen verursachen können.
Hinter dem Begriff “Lipödem” verbirgt sich weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Auf den ersten Blick sieht die Figur so aus, als seien die betroffenen Frauen - Männer leiden so gut wie nie unter einem Lipödem - an einigen Stellen einfach nur zu dick. Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber heraus: Bei einem ansonsten normalgewichtigen bzw. schlanken Körper sind die Oberschenkel und das Gesäß massiv ausgeprägt. In manchen Fällen sind auch die Oberarme betroffen.
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Die Ursache ist eine Fettverteilungsstörung, die zum optisch und körperlich sowie psychisch extrem belastenden Lipödem führt. Es handelt sich dabei eindeutig um eine Krankheit und hat nichts mit einem falschen Essverhalten oder mangelnder Disziplin zu tun. Das Lipödem hat Auswirkungen in alle Lebensbereiche. Konservative Behandlungen bieten nur geringfügige Linderung der Beschwerden. Sport und Diäten bringen so gut wie keine Besserung. Wesentlich mehr Aussicht auf Erfolg hat eine Fettabsaugung an den betroffenen Stellen. Dadurch erreichen die Patientinnen Schmerzfreiheit, eine ästhetische Verbesserung und wieder mehr Lebensqualität.
Im Folgenden klären wir Sie über die wichtigsten Informationen zum Thema Lipödem auf und erläutern neben den Ursachen und Symptomen, welche Therapiemaßnahmen wirklich Abhilfe oder zumindest Besserung schaffen können.
Beim Lipödem “entgleisen” die Fettzellen. Sie vergrößern sich ungebremst, die Ursache ist nicht vollständig geklärt. Man vermutet genetische und hormonell bedingte Auslöser. Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf. Betroffene Körperstellen sind in der Regel:
Zu massiven Beschwerden kommt es, weil sich zwischen den vermehrten und vergrößerten Fettzellen Flüssigkeit einlagert. Das Lipödem wird oft erst nach langer Leidenszeit korrekt diagnostiziert. Häufig sprechen Ärzte von Adipositas, das ist aber ein schwerwiegender Irrtum. Manchmal kommt es auch zur Verwechslung mit dem sogenannten “Lymphödem”.
Das Lymphödem entwickelt sich aufgrund einer Transportstörung im Lymphgefäßsystem. Das Gewebe wird mit Stoffen wie Wasser und Eiweiß belastet, die wegen der Störung nicht richtig abtransportiert werden können. Es kommt zu chronisch-fortschreitenden Entzündungen und Langzeitschäden im Bindegewebe. Man unterscheidet primäre und sekundäre Lymphödeme.
Ein erfahrener Arzt kann einordnen, ob es sich um ein Lipödem oder Lymphödem handelt. Die Unterschiede sind für ihn leicht zu erkennen:
Im Anfangsstadium des Lipödems ist die Wassereinlagerung im Gewebe meist noch sehr gering, später kann es aber zu größeren Einlagerungen kommen, zur Grunderkrankung bildet sich zusätzlich ein Lymphödem. Ärzte sprechen dann vom Lipolymphödem.
Durch die dauerhaft hohe Belastung kommt es zu einer Degeneration der Lymphgefäße. Die Transportkapazität nimmt immer weiter ab. Im Gewebe bilden sich eiweißreiche Flüssigkeitsansammlungen. Wenn mit dem Finger eine Delle eingedrückt wird, bildet diese sich nur langsam zurück. Im späteren Stadium ist das Gewebe so verhärtet, dass gar keine Delle mehr zu erzeugen ist. Es kommt zu nichtbakteriellen Entzündungen. Die Verhärtungen des Gewebes werden als Fibrose bezeichnet, die krankhaften Veränderungen der Lymphgefäße als Lymphangiosklerosen. Diese Entwicklung führt zum sekundären Lymphödem und damit zum Lipolymphödem. Der Arzt erkennt es an einer Schwellung der Fußrücken, einem positiven Stemmer'schen Zeichen und an vertieften Falten an den Zehenansätzen. Das sekundäre Lymphödem kann in jedem Stadium des Lipödems entstehen. Starkes Übergewicht begünstigt die Entwicklung.
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Lipödems sind nicht bekannt beziehungsweise noch nicht ausreichend erforscht. Man vermutet eine genetische Veranlagung, aber auch hormonelle Störungen können die Ursache sein. Nachdem sich das Lipödem oft während oder zeitnah nach der Pubertät entwickelt, liegt der Zusammenhang mit einem hormonellen Hintergrund auf der Hand. Nach einer Schwangerschaft kann es ebenfalls zum Auftreten eines Lipödems kommen, ein weiterer möglicher Zeitpunkt ist die Menopause.
Das Körpergewicht hat auf die Entstehung eines Lipödems aber keinen Einfluss. Grundsätzlich gilt: Das Lipödem kann bei schlanken und normalgewichtigen Frauen ebenso entstehen wie bei Frauen mit höherem Gewicht. Das ist bei vielen betroffenen Frauen deutlich sichtbar. Oberkörper, Gesicht, Füße und Hände sind völlig normal geformt. An den Beinen und am Gesäß, seltener auch an den Armen, zeigen sich die optischen Veränderungen durch die vergrößerten Fettzellen. Der Kontrast zu einer eigentlich schlanken Figur macht den Unterschied noch deutlicher. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium wirkt sich eine zusätzlich vorhandene Adipositas negativ aus.
Lipödeme treten fast ausschließlich bei Frauen auf. Eine genaue Zahl der erkrankten Personen ist nicht zu ermitteln, man schätzt aber, dass in Deutschland mehr als eine Million Frauen unter einem Lipödem leiden. Anderen Schätzungen zufolge sind etwa 10 Prozent der deutschen Frauen betroffen. Möglicherweise liegt die Zahl noch höher - denn im Anfangsstadium wird das Lipödem oft nicht als solches erkannt. In der weiteren Entwicklung wird es oft mit dem Lymphödem verwechselt.
Bei den wenigen Männern, die ein Lipödem entwickeln, liegt oft eine gleichzeitige Schädigung der Leber vor. Hormonelle Störungen oder eine Hormonbehandlung können bei Männern ebenfalls Auslöser für das Lipödem sein.
In erster Linie entsteht das Lipödem an den Beinen. Die Oberschenkel sind am häufigsten betroffen. Im späteren Verlauf sind auch die Unterschenkel betroffen. Außerdem kann der Po ebenfalls bei der Entwicklung einer Fettverteilungsstörung beteiligt sein. An den Armen tritt das Lipödem seltener auf.
Die ungefähren Zahlen, welche Körperstellen betroffen sind: Auf die Beine entfallen 70 Prozent, die Arme sind mit nur 30 Prozent wesentlich weniger anfällig.
Beim Lipödem können zahlreiche Beschwerden entstehen. Die Symptome treten nicht immer alle gleichzeitig auf. Wesentliche Merkmale, auch für die Selbsterkennung, sind:
Der letzte Punkt ist für die Einordnung der Krankheit besonders wichtig. Das Lipödem ist immer symmetrisch, während ein Lymphödem auch nur ein Bein betreffen kann. Zusätzlich kann eine familiäre Vorbelastung für das Erkennen eines Lipödems eine Rolle spielen. Die Erblichkeit ist nicht vollständig geklärt. Es kommt aber häufig vor, dass das Lipödem in der Familie gehäuft auftritt.
Je stärker sich das Lipödem ausprägt, umso mehr nimmt das Volumen der Beine zu. Die typischen "Reiterhosen" bilden sich. Besonders bei schlanken Frauen eine auffällige Veränderung: Sehr kräftige Oberschenkel und ein ausgeprägtes Gesäß führen zu dieser Bezeichnung. Wenn die Krankheit weiter fortschreitet und die Beine komplett betroffen sind, endet die Deformierung bei einem Lipödem trotzdem am Knöchel. Das Fett kann überlappen, man spricht dann von "Suavenhosen".
Bitte beantworten Sie die unten stehenden Fragen zum Lipödem. Je mehr Fragen mit "ja" beantwortet werden, desto wahrscheinlicher ist das Vorliegen eines Lipödems.
Wichtig: Bitte beachten Sie, dass eine fundierte Diagnose nur bei einem Facharzt erstellt werden kann. Wir empfehlen Ihnen daher, bei Verdacht auf ein Lipödem einen Arzt aufzusuchen.
Das Lipödem verläuft in mehreren Stadien. Die Entwicklung ist langsam und kann sich über viele Jahre erstrecken. Am Anfang meinen die betroffenen Frauen oft, dass es sich "nur" um eine Gewichtszunahme handelt. Die Oberschenkel sind ohnehin kritische Stellen, hier wird eine Veränderung des Umfangs schnell registriert. Sport oder Diät haben aber keinen Einfluss, die Zunahme des Gewebes schreitet fort. Die Hüften und das Gesäß sind oft ebenfalls betroffen. Im ersten Stadium bildet sich eine feinknotige, leicht wellige Haut, die sogenannte Orangenhaut (Cellulite).
Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso stärker verändert sich das Hautbild. Im zweiten und dritten Stadium wirkt die Haut grobknotig und zeigt Dellen. Man spricht von der "Matratzenhaut". Der Umfang der betroffenen Körperteile nimmt ebenfalls weiter zu. Das Lipödem verursacht die Bildung großer Hautlappen und Fettwülste. Wenn die Beine vollständig betroffen sind, kann das Fettgewebe an den Knöcheln überlappen. Fachausdrücke dafür sind "Säulenbein" und "Elephantiasis".
Zusätzlich wird der Lymphabfluss behindert, sodass sich zum Lipödem auch ein Lymphödem entwickelt. Wenn die Krankheit nicht behandelt wird, kann sich eine Mischform aus beidem bilden, das sogenannte Lipolymphödem.
Nachdem die Auslöser für die Bildung eines Lipödems nicht eindeutig bekannt sind, ist eine Vorbeugung so gut wie unmöglich. Sicher ist: Sport und Diät haben kaum Einfluss, man kann also selbst nicht wirksam gegensteuern. Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung und vielen Bewegungseinheiten ist trotzdem nicht verkehrt. Ebenso wichtig: Wer die möglichen Anzeichen genau beobachtet, kann leichter einordnen, ob es sich um eine reine Gewichtszunahme oder um die allmähliche Bildung eines Lipödems handelt. Die gesicherte Diagnose trifft der Facharzt. Ihm wird aber die Diagnose erleichtert, wenn der bisherige Krankheitsverlauf und die Symptome genau geschildert werden können.
Einige Experten sind der Meinung, dass eine gesunde Ernährung bei den Vorstufen des Lipödems der Krankheitsverlauf verzögern kann. Fest steht, dass ausgewogene Kost nie verkehrt ist. Sport ist dann sinnvoll, wenn die richtigen Sportarten gewählt werden. Ein gezielter Muskelaufbau soll nicht stattfinden, sondern das Gewebe durch sanfte Bewegung entlastet werden. Gut geeignet sind beispielsweise:
Dabei ist entscheidend, dass während des Sports Kompressionsstrümpfe getragen werden, zumindest bei den Sportarten, die nicht im Wasser praktiziert werden. Nicht nur als Ergänzung nach dem Sport, sondern immer empfehlenswert: Eine gute und sorgfältige Hautpflege trägt zwar nicht zum Verschwinden der Symptome bei, gibt aber ein besseres Körpergefühl.
Diäten und auch gezielter Sport können gegen das Lipödem nicht viel ausrichten. Trotzdem sind eine gesunde Ernährung und Bewegung wichtig. Gerade bei zusätzlichem Übergewicht sollte eine Gewichtsreduktion vorangetrieben werden, da zusätzliche Fetteinlagerungen die Symptome des Lipödems maßgeblich beeinträchtigen können.
Geeignete, gelenkschonende Sportarten sind Walking, Wandern, Spazieren gehen, Aquajogging und Schwimmen. Während des Sports müssen unbedingt Bandagen oder Kompressionsstrümpfe getragen werden. Andernfalls kann die Bewegung sich auch kontraproduktiv auswirken.
Bequeme Kleidung ist wichtig. Enge Gürtel und BHs sollten aus dem Kleiderschrank verbannt werden. Auch auf bequemes, flaches Schuhwerk muss geachtet werden.
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung. Deshalb können auch Bewegung und gezielte Diäten dagegen nichts ausrichten. Trotzdem sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden. Eine generelle Gewichtsabnahme durch eine ausgewogene Ernährung und Sport mit Kompressionsstrümpfen ist trotz allem möglich, und auch förderlich. Denn zusätzliches Gewicht verschlimmert die Symptome des Lipödems und kann das Fortschreiten der chronischen Krankheit begünstigen. Es empfiehlt sich, das eigene Körpergewicht auf einen Body Mass Index zwischen 19 und 25, also auf ein Normalgewicht, einzustellen (hier können Sie Ihren BMI berechnen: BMI-Rechner).
Zusätzliches Übergewicht lässt die Grundkrankheit Lipödem schneller voranschreiten. Außerdem schränkt es die Bewegungsfähigkeit ein, was die konservative Bewegungstherapie zur Linderung der Symptome des Lipödems erschwert. Deshalb sollten adipös Erkrankte eine Gewichtsabnahme vorantreiben, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten und sich langfristig sportlich betätigen (mit Kompressionsstrümpfen).
Da das Lipödem häufig auch ein Lymphödem zur Folge haben kann und die Haut zur Trockenheit neigt, ist die regelmäßige Hautpflege hier besonders wichtig. Bei Lymphödemen ist die Mikrozirkulation der Haut gestört und die Zellversorgung nicht mehr gewährleistet. Auf diese Weise kommt es häufig zu Entzündungen, Zellsterben (Nekrose) oder narbigen Veränderungen des Gewebes (Fibrosen). Damit die natürliche Barrierefunktion der Haut aufrecht gehalten werden kann, selbst bei täglichem Tragen von Kompressionswäsche oder Lymphödemen, muss auf Hygiene und Pflege geachtet werden. Wichtig ist vor allem das tägliche Waschen der Kompressionsstrümpfe und die Reinigung der Haut. Dazu geeignet sind vor allem milde, seifenfreie und medizinische Waschlotionen. Für die angemessene Hautpflege werden gerne physiologisch wirkende Cremes und Lotionen mit hautverwandten Fetten und Ölen verwendet (bspw. Aloe Vera, Mandel-, Erdnuss-, Karottenöl). Für sehr trockene Haut sind vor allem Wasser-Öl Emulsionen geeignet. Feuchthaltefaktoren wie Urea oder Milchsäure und barriere-bildende Lipide (Linolsäure, Ceramide) sorgen in diesen Cremes für die perfekte Pflege und ausreichend Schutz. Morgens und abends nach dem Duschen und Reinigen der entsprechenden Stellen sollten die Lotionen oder Cremes leicht massierend zum Körper hin (Lymphmassage) eingearbeitet werden. Erst wenn die Pflege vollständig eingezogen ist, kann die Kompressionswäsche angezogen werden.
Zu den leichteren Beschwerden zählen Schwellungen an den Beinen und Armen. Die betroffenen Regionen reagieren sehr empfindlich auf Berührungen. Schnell entstehen Blutergüsse, im späteren Stadium reiben die Innenseiten der Oberschenkel aneinander. Dann können sich wunde Stellen und Ekzeme bilden. Viele betroffene Frauen berichten, dass das Tragen von eng anliegender Kleidung unangenehm ist.
An den Beinen bilden sich Besenreiser und Krampfadern. Die Gelenke leiden unter dem erhöhten Gewicht. Häufig nimmt die Patientin eine Schonstellung ein. Die Folge sind X-Beine und Deformierungen an den Kniegelenken.
Wenn das Lipödem jahrelang unbehandelt bleibt, kann ein Lymphödem dazu kommen, in manchen Fallen bildet sich die Mischform Lipolymphödem. In vielen Fällen tritt eine starke Einschränkung der Beweglichkeit auf. Selten, aber möglich: Einige Frauen sind auf Gehhilfen angewiesen. Mitunter sind die betroffenen Frauen nicht mehr erwerbsfähig.
Die psychische Belastung ist ebenfalls erheblich. Durch die veränderte Optik - normaler Oberkörper, voluminöses Gesäß und sehr kräftige Oberschenkel - kommt es leider oft zu abfälligen Bemerkungen bis hin zum Mobbing. Den betroffenen Frauen wird unterstellt, sie seien disziplinlos. Man müsse nur weniger essen und mehr Sport treiben. Das Selbstwertgefühl sinkt. Zur körperlichen Beeinträchtigung können Depressionen und Essstörungen kommen. Viele Frauen sind frustriert, fühlen sich unattraktiv und minderwertig. Der Kleiderkauf wird zum Stress, weil die Konfektionsgrößen von Oberkörper und Hüfte stark voneinander abweichen. Der Rückzug aus der Öffentlichkeit ist eine weitere Folge. Für die erfolgreiche Behandlung eines Lipödems ist die psychologische Unterstützung ein wesentlicher Faktor.
Für eine korrekte Diagnose ist der Arzt zuständig. Damit das Lipödem zuverlässig erkannt wird, sind Phlebologen (Venenarzt), Gefäßspezialisten und Lymphologen die richtigen Ansprechpartner.
Der Arzt stellt die Diagnose aufgrund mehrerer Kriterien. Dazu gehören das optische Erscheinungsbild und der Tastbefund. Eine Ultraschalluntersuchung sichert die Diagnose. Andere Erkrankungen, zum Beispiel Adipositas, müssen ausgeschlossen werden. Ebenso wird der Arzt feststellen, ob es sich nicht um ein Lymphödem oder um eine Lipohypertrophie handelt. Das ist eine harmlose Fettansammlung, die sich aber zu einem Lipödem weiterentwickeln kann.
Wenn als Behandlung eine Fettabsaugung in Betracht kommt, ist ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder ein Facharzt für Dermatologie der geeignete Arzt.
Man unterscheidet für die Behandlung eines Lipödems zwischen konservativen und operativen Maßnahmen. Die Therapieformen reichen von der Kompressionsverordnung über die Lymphdrainage bis hin zur Fettabsaugung.
Kompressionsstrümpfe können die Begleiterscheinungen eines Lipödems reduzieren oder im Stadium 1 halten. Dafür werden die Strümpfe nach Maß angepasst. Sie müssen mindestens an drei Tagen in der Woche getragen werden. Welche Strümpfe die richtigen sind, entscheidet der Arzt. Es gibt nahtlose, rundgestrickte Strümpfe und flachgestrickte Strümpfe, die in verschiedene Kompressionsklassen eingeteilt werden. Auch während des Sports sollten die Strümpfe getragen werden.
Die Lymphdrainage entstaut das Gewebe und bringt ebenfalls eine Erleichterung. Die Therapie wird vom Arzt verschrieben und von erfahrenem medizinischem Personal, zum Beispiel einem Physiotherapeuten, ausgeführt.
Wenn die Erkrankung bereits das dritte Stadium erreicht hat, ist die Erfolg versprechendste konservative Behandlung eine Mischung aus mehreren Maßnahmen. Der Fachbegriff lautet Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE). Die Behandlung ist in 4 Phasen bzw. Säulen eingeteilt:
Alternativ orientierte Ärzte arbeiten zum Beispiel mit homöopathischen Mitteln. Schüsslersalze und Jojobaöl sollen Linderung versprechen. Die Wirkung ist hier allerdings wissenschaftlich nicht belegt.
Für einen dauerhaften Erfolg und eine wesentliche Reduzierung der Beschwerden reichen aber die konservativen Therapien oft nicht aus. Eine Methode, die wesentlich mehr Erleichterung bringt, sowohl körperlich und ästhetisch als auch für das psychische Befinden, ist die Fettabsaugung.
Mehr hierzu erfahren Sie hier: Fettabsaugung bei Lipödem
Das Lipödem gilt bei den Krankenkassen als anerkannte chronische Krankheit. Unterstützt werden aber bisher nur konservative Therapien, wie Lymphdrainagen oder Kompressionsmaßnahmen. Die vielversprechende Liposuktion (Fettabsaugung) wird nachwievor von den meisten Krankenkassen nicht unterstützt.
Das Lipödem ist eine chronische Krankheit, die sich durch eine Fettverteilungsstörung äußert und oftmals mit Berührungsempflindlichkeit und Hämatomneigung nach geringem Trauma einhergeht. Wird ein Lipödem diagnostiziert, besteht die konservative Therapie lediglich darin, eine Linderung der Beschwerden zu erzielen (manuelle Lymphdrainage, Kompression, Bewegungstherapie, Hautpflege). Eine Reduktion des krankhaft vermehrten Fettgewebes kann nur das operative Verfahren der Liposuktion erreichen. Hier eignet sich vor allem die Fettabsaugung in Tumeszenz-Lokalanästhesie in Form der “wet technique” mit feinsten, vibrierenden Mikrosonden. Eine Heilung im engeren Sinne ist aber bisher nicht möglich.
Da in den meisten Fällen mehrere weibliche Mitglieder einer Familie betroffen sind, wird von einer genetischen Disposition ausgegangen. Kommt diese Krankheit in der eigenen Familie nicht vor, ist die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken zwar gering, aber nicht gänzlich auszuschließen.
Die meisten Krankenkassen unterstützen lediglich konservative Therapien (Lymphdrainagen, Kompression). Auch in der heutigen Zeit werden die Kosten der erfolgsversprechenden Liposuktion nicht von den Krankenkassen übernommen. Manche Betroffenen fechten diese Entscheidung allerdings an und befinden sich deshalb gerade in Rechtsstreitigkeiten mit den jeweiligen Krankenkassen.
Natürlich ist ein Urlaub mit Lipödem möglich. Es ist lediglich darauf zu achten, dass man sich der Hitze und Sonneneinstrahlung nicht allzu sehr aussetzt. Deshalb sollten Betroffene lieber Urlaubsländer oder eine Reisezeit wählen, in denen es nicht zu Höchsttemperaturen kommt. Heiße Schwimmbecken (über 33 Grad) und Barfuß laufen auf dem heißen Sand sollten auch vermieden werden.
Nein, das ist nicht empfehlenswert. In der Sauna herrschen eine hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen. Beides ist bei einem Lipödem kontraproduktiv.
Auch auf Solariumbesuche sollte besser verzichtet werden. Die UV-Strahlung und Wärme der Sonnenbank kann die Symptome verstärken.
Diese Krankheit betrifft ausschließlich Frauen. Nur in Einzelfällen, wie etwa bei ausgeprägten hormonellen Störungen, sind lipödem-typische Veränderungen auch bei Männern zu beobachten.
Lymphdrainage und Kompression haben mehrere Nachteile. Die beiden Maßnahmen können den Krankheitsverlauf zwar verzögern und die Beschwerden erleichtern. Eine Heilung des Lipödems ist mit konservativen Therapien aber nicht möglich. Dazu kommt, dass die Maßnahmen ein Leben lang durchgeführt beziehungsweise angewandt werden müssen.
Die Fettabsaugung an den betroffenen Stellen bietet dagegen einen dauerhaften Erfolg. Der Eingriff ist relativ einfach und risikolos, sollte aber nur von sehr erfahrenen Ärzten ausgeführt werden. Über winzige Schnitte wird eine Kanüle eingeführt, mit der der Arzt Fettzellen absaugt. Einmal entfernte oder zerstörte Fettzellen können nicht mehr nachwachsen. Das Ergebnis ist ästhetisch ansprechend. Viel wichtiger für die betroffenen Frauen ist aber: Die Schmerzen und Beeinträchtigungen durch das Lipödem gehören nach der Liposuktion der Vergangenheit an.
Gesunde Frauen ohne weitere Grunderkrankungen können die Liposuktion jederzeit vornehmen lassen. Bei Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen in der Vorgeschichte oder auch bei Raucherinnen ist eine genaue Abklärung erforderlich. Ein jüngeres Lebensalter ist empfehlenswert: Die Ergebnisse sind umso besser, wenn die Patientinnen jünger sind.
Vor dem Eingriff steht ein ausführliches Beratungsgespräch, hier erfahren die Patientinnen alles über den genauen Ablauf und erhalten eine Aufklärung über mögliche Risiken. Außerdem sollte kurz vor dem Eingriff eine manuelle Lymphdrainage stattfinden.
Nach der Liposuktion ist für mindestens vier Wochen das Tragen einer angepassten Kompression wichtig. In Einzelfällen sind Kompressionsstrümpfe und Lymphdrainage auch weiterhin erforderlich. Die schlimmsten Beschwerden des Lipödems sind jedoch nach der Fettabsaugung wesentlich reduziert. Die betroffenen Frauen erreichen wieder mehr Lebensqualität und Selbstbewusstsein.
Die Liposuktion zählt heute zum Standard bei der Behandlung eines Lipödems.
Die Kosten für eine Liposuktion hängen davon ab, welche Körperteile betroffen sind und ob ein einmaliger Eingriff ausreicht. Manchmal ist eine weitere Fettabsaugung erforderlich. Als Anhaltspunkt gelten beispielsweise bei Reiterhosen (Oberschenkel und Gesäß) Beträge in Höhe von 2.500 bis 3.200 Euro, in manchen Fällen bis zu 5.000 Euro. Für die Hüfte werden Beträge in Höhe von 2.000 bis 2.800 Euro fällig, an den Oberarmen in Höhe von 1.800 und 2.400 Euro.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Fettabsaugung derzeit in den meisten Fällen nicht, obwohl das Lipödem eindeutig eine Krankheit ist.
Dr. med. Christian Köhler
prakt. Arzt, MBA, zertifizierter Gutachter in Zürich
Utoquai 31
8008 Zürich
Dr. med. Christian Köhler
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Plastischer & Ästhetischer Chirurg in Leipzig
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04155 Leipzig
Dr. med. Jens Baetge
Facharzt für Plastische-Ästhetische Chirurgie in Nürnberg
Sibeliusstr. 15
90491 Nürnberg
Dr. med. Lars Schumacher
Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie
Augustaanlage 22
68165 Mannheim
Dr. med. univ. Nicole Caroline Haas
Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Altheimer Eck 10
80331 München
Dr. Eugenia Remmel
Utoquai 31
8008 Zürich
Dr. med. Michael Wendt
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Rudi-Schillings-Straße 5a
54296 Trier
Dr. med. Alaleh Jamshidi
Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Borsteler Chaussee 55
22453 Hamburg
die diese Krankheit behandeln:
Dr. med. Christian Köhler
Dr. med. James Völpel
Dr. med. Christopher Wachsmuth
Dr. med. Harald Kuschnir
Dr. med. Jens Baetge
Univ. Doz. Dr. Rafic Kuzbari
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Dr. med. Mustafa Narwan
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Dr. med. Schiwa Almasbegy
Dr. med. Babak J. Esfahani
Dr. med. Hermann Koebe
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Dr. med. univ. Nicole Caroline Haas
Dr. med. Michael Wendt
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Dr. Fiorella De Nitto
Dr. med. Igor Schwab
Dr. med. Alaleh Jamshidi
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