Viele Menschen leiden unter Spritzenangst und können notwendige Behandlungen daher nicht problemlos durchführen lassen. Betroffen sind sowohl Kinder als auch Erwachsene. Inzwischen gibt es mehrere Verfahren, die den Angstpatienten die Behandlung erleichtern. Auch Facharzt Dr. med. Peter Krause hat sich in seiner Praxis bereits intensiv mit Lösungen für diese Problematik auseinandergesetzt.
Dr. med. Peter Krause ist Facharzt für Orthopädie und Leiter einer eigenen Praxis in München. Hier führt er fachgerechte Diagnosen sowie möglichst schonende Behandlungen für seine Patienten durch. Vor allem bei schmerztherapeutischen Verfahren möchte er auch Angstpatienten eine angenehme Behandlung ermöglichen. In unserem Interview erklärt Dr. med. Krause uns, welche Lösung er Patienten mit Spritzenphobie anbietet.
Die Spritzenangst oder -phobie (auch Trypanophobie genannt) tritt bei circa 3 % der Menschen auf. Im Kindes- und jungen Erwachsenenalter liegt die Häufigkeit sogar bei bis zu 30 %.
Eine Spritzenangst führt dazu, dass viele Patienten eine mögliche und in der Regel auch notwendige Behandlung nicht durchführen lassen wollen oder können. Das betrifft in unserem Praxisalltag vor allem schmerztherapeutische (interventionelle) Verfahren zur schonenden Behandlung von Wirbelsäulenleiden, wie zum Beispiel Bandscheibenvorfälle oder Facettenarthrosen. Hier insbesondere auch zur Vermeidung einer offenen Operation.
Aber auch spezielle Arthrose-Behandlungen mit Hyaluronsäure oder Eigenblut (PRP) sind für Patienten mit Spritzenangst häufig nicht möglich, sodass hier eine Einspritzung unter leichter Kurznarkose eine Lösung darstellt.
Unsere Praxis hat sich speziell mit diesem Problem auseinandergesetzt und bietet betroffenen Patienten eine Spritzenbehandlung unter moderner, leichter, intravenöser Narkose (sog. Dämmerschlafnarkose oder auch Analgosedierung) an.
Die Narkose erfolgt durch einen sehr erfahrenen Anästhesisten und Schmerztherapeuten. Dabei ist lediglich ein kleiner venöser Zugang erforderlich. Über diesen werden dann die Narkosemittel und ggf. zusätzlich notwendige Medikamente, wie zum Beispiel Schmerzmittel und Antibiotika, verabreicht.
Der Patient schläft in der Regel noch etwa 10 Minuten länger als der Eingriff andauert und wird dann noch entsprechend postoperativ überwacht. Dabei sind Zustände von Übelkeit und Erbrechen heutzutage vernachlässigbar selten, da auch hier moderne Medikamente eingesetzt werden. Nach einem Narkoseeingriff muss der Patient abgeholt werden.
Als Vorbereitung für die Behandlung sind abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten einige wenige Laborparameter (Blutwerte, sehr selten EKG) notwendig. Wie vor jeder anderen Narkose müssen natürlich die Nüchternheitskriterien berücksichtigt werden.
Im Einzelnen kommen für eine Behandlung unter Kurznarkose im Wesentlichen folgende Verfahren in Frage:
- Facetteninfiltrationen
- Facettendenervierung (Thermokoagulation)
- Periradikuläre Therapie (PRT)
- Epidurale Einspritzungen
- Epiduralkatheter
- Arthrose-Behandlung mit Hyaluronsäure oder PRP an fast allen betroffenen Gelenken
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