Der Sinuslift gilt als eines der häufigsten Verfahren zum Knochenaufbau im Oberkiefer. Er wird durchgeführt, wenn nicht ausreichend Knochensubstanz vorhanden ist, in der ein Zahnimplantat stabil verankert werden kann. Wir haben dem Zahnarzt Dr. med. dent. Philo Strubel die häufigsten Fragen zum Sinuslift gestellt. Hier finden Sie Antworten zum Ablauf, zur Nachsorge und zur Kostenübernahme der Behandlung.
Oberhalb der Oberkieferseitenzähne befindet sich die mit Luft gefüllte Nasennebenhöhle. Wenn das Knochenangebot im Oberkieferseitenzahnbereich nicht für eine Implantation ausreicht, wird der Boden der Kieferhöhle angehoben.
Dieses Anheben erreicht man mittels Knochenersatzmaterial, welches das Knochenwachstum anregt und somit genug Knochen für eine Implantation erzeugt.
Die meiste Zeit der Behandlung beansprucht der Zugang zur Kieferhöhle. Da dieser in kleinen Schritten und sehr vorsichtig durchgeführt wird. Dieser Zugang wird oberhalb der Wurzelspitzen noch vorhandener Zähne oder des noch vorhandenen Kieferkammknochens erarbeitet. Nachdem der Zugang zur Kieferhöhle geschaffen wurde, wird das Knochenersatzmaterial appliziert und die Wundränder sorgfältig vernäht. Insgesamt dauert die Behandlung ca. 60 Minuten.
Nach sorgfältiger Planung und in Abwägung mit dem operativen Befund verwende ich meist synthetisches Knochenersatzmaterial, dem ich in vielen Fällen Eigenknochen, gewonnen mittels Knochenschaber, beimische.
Die Operation wird in Lokalanästhesie oder Sedierung durchgeführt. Die Behandlung ist allein deswegen nicht schmerzhaft, da durch das Lokalanästhetikum die Schmerzweiterleitung vorübergehend unterbunden wird. Somit kann eine schmerzfreie Operation durchgeführt werden.
Der Knochen ist ein Gewebe, welches äußerst gut verheilt. Allerdings benötigt der Knochen dafür einige Monate. Im Regelfall muss man mit 4-6 Monaten Einheilungsphase zwischen dem Sinuslift und der Zahnimplantation rechnen.
Wie bei jedem operativen Eingriff kann es gelegentlich zu Schmerzen, Schwellungen oder Nachblutungen kommen
Der Patient sollte seine tägliche Routine einhalten, beispielsweise auch die vom Hausarzt verordneten Medikamente (z.B. gegen Bluthochdruck oder Schilddrüsenmedikamente) einnehmen oder auch die häusliche Zahnpflege durchführen.
Wie bei allen Eingriffen können dabei Begleiterscheinungen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Leichte bis mittlere Schwellungen sind nach einem solchen operativen Eingriff normal. Durch ausreichend Kühlung können diese aber gelindert werden. Auftretende Schmerzen können mit gängigen Schmerzmitteln behandelt werden. Nach einer Operation im Mundraum sollte der Patient für mehrere Stunden aufrecht sitzen und sich in den ersten Tagen auch körperlich schonen. Sportliche Aktivitäten, Saunieren oder ausgedehnte Sonnenbäder sollten in der ersten Zeit nach dem Eingriff vermieden werden. Außerdem eignen sich aufgrund der Wunden in der Mundhöhle weiche Nahrungsmittel zur Ernährung.
Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten des Eingriffs nicht übernommen. Abzuklären ist jedoch, ob die private Zusatzversicherung die Kosten oder zumindest einen Teil der Kosten übernimmt.
Bei privat versicherten Patienten sollte der Heil- und Kostenplan vor dem Eingriff zur Klärung der Erstattungsansprüche der Versicherung vorgelegt werden.
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