Die Rhinoplastik ist ein beliebtes Verfahren, um ein gewünschtes ästhetisches Ergebnis zu erzielen oder eine funktionelle Störung zu beheben. Wir haben den Facharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie, Dr. med. Jens Baetge, die häufigsten Fragen zur Rhinoplastik gestellt. Er wird auf den Unterschied ästhetischer und funktioneller Rhinoplastiken, Revisionen und die Nachsorge der Behandlung eingehen.
Aufgrund des anatomischen Sitzes der Nase im Zentrum des Gesichts weist ihr die Attraktivitätsforschung eine sehr bedeutende Rolle zu. Wenn die Nase deformiert ist, wird das der Betroffene optisch als sehr prägnant und häufig auch als störend wahrnehmen. Nicht selten entsteht daraus ein psychisches Problem. Aber auch funktionell kann die Nase das Lebensgefühl massiv beeinträchtigen und zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen, die behandelt werden müssen. In den meisten Fällen spielen ästhetische und funktionelle Faktoren zusammen, die mit einer Rhinoplastik behandelt werden können.
Anders als die funktionelle Rhinoplastik ist die ästhetische Rhinoplastik in optischen Faktoren begründet, die sehr häufig zum psychischen Problem werden. Hierbei können das Aussehen der Nase verändert und Deformitäten beseitigt werden. Beispielsweise erfolgt dies durch eine Nasenkorrektur (um eine Höckernase oder Sattelnase zu korrigieren), eine Nasenverkleinerung oder eine Nasenspitzenkorrektur. Bei einer funktionellen Rhinoplastik werden dagegen Einschränkungen der Nasenfunktion richtiggestellt. So können eine beeinträchtigte Nasenatmung, eine vermehrte Sekretabsonderung oder eine Störung des Geruchssinns behandelt werden.
Es gibt drei wichtige Faktoren, die die Nasenatmung einschränken können. Verengte Nasenklappen führen zwangsläufig zu eingeschränkter Nasenatmung, aber auch eine verkrümmte Nasenscheidewand kann für Betroffene diesen Effekt haben. Vergrößerte Nasenmuscheln können ebenfalls die Atmung durch die Nase beeinträchtigen.
Eine Revisionsoperation ist dann notwendig, wenn zu viel Knorpel- oder Knochengewebe entfernt wurde, sodass sichtbare Deformitäten in Erscheinung treten. Diese können operativ reduziert werden. Je nach individuellem Befund kann es ebenfalls erforderlich sein, fehlendes Knorpelgewebe wieder aufzubauen. Knorpel wird deshalb aus der Ohrmuschel oder aus den Rippen entnommen oder es werden Kunststoffimplantate eingesetzt, die jedoch weniger verträglich sind als körpereigenes Material.
Während der Narkose wird eine Aluminiumschiene auf einen Pflasterverband auf die äußere Nase gelegt. Der äußere Verband wird in der Regel nach zwölf Tagen und die Nähte nach sechs bis zehn Tagen entfernt. Eine innere Tamponade wird nur in Einzelfällen für ein bis zwei Tage eingelegt, da die Innenschienen aufgrund ihrer Form und ihres Einbringens in die Nase die Nase meist ausreichend stützen.
Sport und besondere Anstrengungen sollten für sechs Wochen vermieden werden.
Zusätzlich sollte die Nasenschleimhaut des Patienten mehrmals täglich mit einer Dexpanthenol-haltigen Nasensalbe (z. B. Bepanthen Augen- und Nasensalbe) befeuchtet werden. Nachts sollten zusätzlich abschwellende Nasentropfen verwendet werden, um die Atmung zu erleichtern. Zur Befeuchtung der Nase können auch herkömmliche Nasensprays oder solche mit Meersalz und/oder Hyaluron verwendet werden. Bei eher schlechtem Abschwellen oder wenn der Patient zusätzlich unter Heuschnupfen leidet, können kortisonhaltige Nasensprays verschrieben werden. Die Patienten werden außerdem angewiesen, sich mindestens sechs Wochen lang nicht zu schnäuzen, nur durch den Mund zu niesen und drei Monate lang keine Brille zu tragen.
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