Hörsturz

Hörsturz (Ohrinfarkt)

Geräusche im Ohr oder die plötzliche Verminderung der Hörfähigkeit sind typische Anzeichen für einen Hörsturz. Ausgelöst wird dieser häufig durch Stress im Alltag.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Wer ist betroffen? Vor allem Personen mit hohem Herzinfarkt-Risiko und erhöhtem Stress
Symptome Ohrgeräusche, Hörminderung (ein- oder beidseitig), Schwindel, Benommenheit, Druckgefühl
Behandlungsmethode Infusionen, Cortison, Psychotherapie
Kosten Abhängig von Therapie, bis ca. 400€

Was ist ein Hörsturz?

Unter einem Hörsturz versteht man dauerhaft auftretende Ohrgeräusche, die im schlimmsten Fall zur Hörminderung führen können. Bei Betroffenen kommt es zu plötzlichen Schallempfindungsstörungen, die sich durch starkes Brummen, Pfeifen oder Rauschen im Ohr bemerkbar machen.


 

Informationen zum Hörsturz

Die Anforderungen in Beruf, Studium und Schule steigen. Aber auch das Privatleben hält Herausforderungen bereit, denen sich einige Menschen nicht gewachsen fühlen. Am Ende eines stressigen Tages sind viele ausgelaugt. Seelische und körperliche Erkrankungen können die Folge sein, wenn dauerhafte Anspannung zum Alltag wird. Ein auch bei jungen Menschen immer häufiger auftretendes Krankheitsbild ist der Hörsturz, der sich meist wie aus heiterem Himmel durch eine einseitige Hörminderung, Schwindel oder ein hartnäckiges Pfeifen im Ohr bemerkbar macht. Wird ein Hörsturz - umgangssprachlich auch "Ohrinfarkt" genannt - nicht umgehend behandelt, besteht die Gefahr einer Chronifizierung des Leidens. Schnelles Handeln ist notwendig, will man die lästigen Symptome dauerhaft loswerden. Welche Behandlungsmethoden bei einem Hörsturz am besten geeignet sind, was die Ursachen eines Hörsturzes sind und wie man ihm vorbeugen kann, können Sie hier nachlesen.

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Symptome eines Hörsturzes

In vielen Fällen kündigt sich ein Hörsturz an. Wenn Beruf und Privatleben uns fordern, kann sich ein zunächst kaum wahrnehmbares Brummen, Pfeifen oder Rauschen im Ohr bemerkbar machen. Dass sie überlastet sind, nehmen die Betroffenen oft nicht wahr – oder wollen es nicht wahrhaben, gilt das Zugeständnis, überfordert zu sein, in unserer Leistungsgesellschaft doch als Zeichen von Schwäche. Dabei sollten die oben beschriebenen Symptome nicht ignoriert, sondern als Warnzeichen des Körpers erkannt werden. “Je schneller ein Hörsturz erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden, desto besser sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung”, betont auch Dr. med. Dominik Busch, Facharzt für HNO-Heilkunde in Stuttgart.

Hoersturz

Ohrgeräusche sind das am leichtesten erkennbare Symptom eines Hörsturzes, treten jedoch nicht in allen Fällen auf. Außerdem kommt es zu einer – meist einseitigen – Hörminderung. Darüber hinaus tritt bei den Betroffenen ein Gefühl auf, als hätten sie Watte im Ohr. Auch Schwindel und ein Gefühl der Benommenheit treten in seltenen Fällen auf. Von einem Hörsturz spricht man, in Abgrenzung zu anderen Erkrankungen des Ohres bei ähnlicher Symptomatik, dann, wenn keine eindeutige Ursache wie beispielsweise eine bakterielle Infektion zu erkennen ist. Ohrenschmerzen treten bei einem Hörsturz nicht auf und sind Hinweis auf eine andere Erkrankung.

Vorboten eines Hörsturzes sind meist ein einseitiges Druckgefühl im Ohr sowie ein Ohrgeräusch auf derselben Seite.

Mögliche Symptome eines Hörsturzes auf einen Blick:

  • Kaum wahrnehmbares Brummen, Pfeifen oder Rauschen
  • Einseitiges Druckgefühl im Ohr
  • Hörminderung
  • Gefühl von Watte im Ohr
  • Schwindel
  • Gefühl von Benommenheit

 

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Tinnitus

Bei einem Tinnitus handelt es sich um ein lediglich subjektiv wahrgenommenes Ohrgeräusch, das nicht durch Schall ausgelöst wird. Es kann als Pfeifen, Brummen, Rauschen oder sogar Klopfen in Erscheinung treten und ist meist hochfrequent. Das Geräusch kann in seiner Intensität gleichbleibend sein oder pulsieren. Der Tinnitus ist ein bei der Mehrheit der Hörsturz-Patienten (80%) auftretendes Symptom. Sinneswahrnehmungen werden unter Stress verstärkt empfunden, sodass eine Minderung der persönlichen Belastung sich positiv auf das Ohrgeräusch auswirken kann.

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Vorbeugung eines Hörsturz durch gesunde Lebensweise

Der Entstehungsmechanismus von Hörstürzen ist bis heute nicht geklärt. So wenig, wie sich eine eindeutige Ursache für den plötzlichen Hörverlust ausmachen lässt, gibt es eine für alle gleichermaßen gültige Strategie zur Vorbeugung.

Allerdings können die Reduzierung von Stress, beispielsweise durch das Erlernen und regelmäßige Anwenden von Entspannungsverfahren, sowie ein gesundheitsbewusstes Leben mit ausreichend Sport, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf Nikotin, einen Hörsturz vermeiden helfen.

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Kosten einer Hörsturzbehandlung

Die gängige Behandlung eines Hörsturzes erfolgt in Form einer Infusionstherapie. Die Dauer der Infusionsgabe hängt dabei von der Schwere des Hörsturzes ab und variiert zwischen fünf und zehn Tagen. Die Infusionen werden täglich verabreicht. Die Kosten hierfür liegen je nach Arzt, verwendeten Präparaten und der Dauer der Therapie zwischen 110 und 370 Euro.

Die Kosten werden von den Krankenkassen seit 2009 nicht mehr übernommen, da eine medizinische Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist, sowie die Kosten für durchblutungsfördernde Medikamente nicht mehr getragen werden. Darüber hinaus berufen sich die Krankenkassen auf die gut 50%ige Rate der Selbstheilung des Hörsturzes bei ausreichend Ruhe und Entspannung.

Bei gravierenden Fällen kann ein stationärer Aufenthalt notwendig sein, welcher von den Kassen getragen wird.

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Häufige Fragen zum Hörsturz

Welche Ursachen hat ein Hörsturz?

Bis heute geben Hörstürze den Medizinern Rätsel auf. Eine einzelne Ursache konnte bisher nicht klinisch nachgewiesen werden. Viele Experten nehmen an, dass unterschiedliche Ursachen an der Entstehung eines Hörsturzes beteiligt sind. So soll bei einem Großteil der Fälle eine Minderdurchblutung des Innenohrs verantwortlich für Ohrgeräusche und Hörminderungen sein. In selteneren Fällen kann auch eine so genannte Autoimmunerkrankung einen Hörsturz auslösen.

Wie kann ich mich vor einem Hörsturz schützen?

Lärm ist Gift für die Ohren. Starke Lärmbelastungen in Arbeit und Freizeit sollten nach Möglichkeit gemieden werden. Bei lärmintensiven Tätigkeiten sollte das Gehör entsprechend geschützt werden. Auch wer nur kurz einer starken Lärmquelle ausgesetzt ist, kann eine Schädigung des Gehörs erleiden. Dass eine ausgeglichene, gesunde Lebensweise das Hörsturzrisiko mindert, konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, ist jedoch plausibel.

An welchen Symptomen erkenne ich einen Hörsturz?

Neben einer Hörminderung bis hin zu völliger Taubheit, die sich in den meisten Fällen auf ein Ohr beschränkt, ist Tinnitus ein häufiges Symptom eines Hörsturzes. Viele Patienten berichten darüber hinaus über Druck im Ohr. Auch Schwindel ist eines der möglichen Symptome. Bei plötzlich einsetzenden Problemen mit dem Gehör oder Ohrgeräuschen sollte möglichst schnell ein HNO-Arzt aufgesucht werden.

Ist ein Hörsturz vollständig heilbar?

Wird frühzeitig eine Therapie eingeleitet, sind die Aussichten auf eine Besserung der Symptome gut. Etwa 80% der behandelten Patienten wiesen im Anschluss an die Behandlung ein verbessertes Hörvermögen auf dem betroffenen Ohr auf, jedoch konnte nur etwa die Hälfte von ihnen nach der Behandlung ebenso gut hören wie vor dem Hörsturz. Auch Ohrgeräusche, der so genannte Tinnitus, sind bei bis zu 30% der Patienten auch nach einer Therapie vorhanden, wobei nur wenige davon über eine dauerhafte starke Beeinträchtigung durch den Tinnitus berichten. In einigen Fällen gehen die Symptome eines Hörsturzes auch ohne Behandlung von selbst zurück.

Hat eine Infusionsbehandlung Aussicht auf Erfolg und gibt es Alternativen?

Die Infusionen sollen bei einem Hörsturz eine durchblutungsfördernde Wirkung erzielen. Eine Infusionsbehandlung wird meist für die Dauer von etwa zehn Tagen durchgeführt. Die bislang durchgeführten Studien zur Infusionsbehandlung bei Hörsturz weisen zum Teil erhebliche Mängel auf, sodass auf diesem Gebiet weitere Forschungen notwendig sind.

Besonders bei erfolgloser systemischer Therapie mit Kortison oder Injektionen sowie bei hochgradigem Hörverlust wird immer häufiger zu intratympanalen Kortisoninjektionen geraten. Dabei wird das Kortikoid in lokaler Betäubung unmittelbar in das Trommelfell injiziert, von wo aus es in das Innenohr vordringt. Obwohl die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode noch nicht hinreichend durch qualitativ hochwertige Studien belegt wurde, wird sie in den offiziellen Leitlinien zur Behandlung von Hörstürzen empfohlen.

Der Nutzen anderer Therapieverfahren wie der Gabe von Cortison oder der so genannten hyperbaren Sauerstofftherapie, bei der reiner Sauerstoff eingeatmet wird, konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Grundsätzlich werden für die Behandlung von Hörstürzen auch viele unseriöse Heilverfahren angeboten, weshalb Patienten sich im Vorfeld einer Therapie genau über ihre Wirkweise sowie ihre Vor- und Nachteile informieren sollten.

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