Bandscheibenvorfall

Synovialzyste

Unter einer Synovialzyste versteht man eine gutartige Zyste an der Wirbelsäule. Auch, wenn sie ungefährlich ist, kann die Synovialzyste abhängig von ihrer Lage und Größe zu starken Schmerzen führen. Die wichtigsten Informationen zu den Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Synovialzyste finden Sie hier.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Symptome starke Schmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können
Ursachen Verschleiß der Facettengelenke, Instabilität
Diagnose körperliche Untersuchung, bildgebende Verfahren (MRT, CT, Röntgenuntersuchung)
Behandlungsmethoden Schmerztherapie mittels Epiduralkatheter, mikrochirurgische Dekompression

Was ist eine Synovialzyste?

Die Synovialzyste, auch Facettengelenkzyste genannt, ist eine gutartige Zyste an der Wirbelsäule. Es handelt sich dabei um eine mit Flüssigkeit gefüllte Aussackung der Wirbelgelenkkapsel, die sich in den Spinalkanal vorwölben kann. Die Synovialzyste ist an sich völlig harmlos, kann aber je nach Lage und Größe erhebliche Schmerzen verursachen.


 

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Synovialzysten treten meist im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Bedingt durch Verschleiß kann es hier zur Überdehnung einer Gelenkkapsel kommen. Die Gelenkkapsel kann dadurch reißen und sich mit Gelenkflüssigkeit füllen. Wenn sich die so entstandene Zyste in den Spinalkanal vorwölbt, übt sie Druck auf die umliegenden Nerven aus. Dadurch kommt es zu Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Lähmungen und in die Beine ausstrahlende Schmerzen.

Wer ist von Synovialzysten betroffen?

Synovialzysten treten vorwiegend bei Patienten ab etwa 50 Jahren auf, die bereits Verschleißerscheinungen der Bandscheiben und der kleinen Wirbelgelenke aufweisen. Frauen sind geringfügig häufiger betroffen als Männer. Durch den Verschleiß kommt es zu Instabilitäten und in der Folge zu einer erhöhten Beweglichkeit der Wirbel, was das Auftreten einer Synovialzyste begünstigt.

Ist eine Synovialzyste gefährlich?

Synovialzysten sind aus medizinischer Sicht unbedenklich. Problematisch ist der Druck, der durch die Zyste auf die umliegenden Strukturen und insbesondere auf die Nerven ausgeübt wird. Dies betrifft vor allem Synovialzysten, die sich nach innen (intraspinal) in den Spinalkanal ausbreiten. Liegt die Zyste hingegen extraspinal, d. h. außerhalb des Wirbelkanals in den Weichteilen, verursacht sie in der Regel keine Beschwerden.

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Symptome: Wie macht sich eine Synovialzyste bemerkbar?

Charakteristisch für Synovialzysten sind starke, quälende Schmerzen, die meist nicht in erster Linie den Rücken betreffen, sondern eher in die Beine ausstrahlen. Falls ein hoher Druck auf die Nerven ausgeübt wird, kann es auch zu Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen kommen. Die Beschwerden ähneln denen eines Bandscheibenvorfalls oder einer Spinalkanalstenose (Verengung des Spinalkanals).

Synovialzysten können sich über Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg langsam mit Flüssigkeit füllen. Dann sind die Patienten zunächst oft beschwerdefrei. Die Symptome treten erst allmählich auf und verstärken sich mit zunehmender Größe der Zyste.

Gelegentlich kommt es bei einer Synovialzyste auch zu akuten Schmerzzuständen. Diese können unter Umständen auf eine Einblutung der Synovialzyste hindeuten.

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Welche Ursachen hat eine Synovialzyste?

Synovialzysten entstehen meist im Bereich der Lendenwirbelsäule durch einen Verschleiß der Facettengelenke. Häufig findet man in diesem Bereich auch eine Instabilität, d. h. eine Überbeweglichkeit zweier Wirbel. Eine solche Instabilität begünstigt das Auftreten von Wirbelsäulen-Zysten, da die Gelenkkapsel durch die Mehrbeweglichkeit überdehnt wird und reißen kann.

Welche Faktoren begünstigen die Entstehung einer Synovialzyste?

Synovialzysten treten vor allem bei Patienten über 50 Jahren auf, die bereits an Abnutzungserscheinungen oder Arthrose der Gelenke leiden. Vor allem eine bestehende Instabilität (Wirbelgleiten) ist ein wichtiger Risikofaktor.

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Wie wird eine Synovialzyste diagnostiziert?

Erster Ansprechpartner bei Problemen im Bereich der Wirbelsäule ist der Orthopäde. Auch der Hausarzt kann gegebenenfalls eine Überweisung an den Orthopäden vornehmen. Dieser führt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch durch. Anhand der geschilderten Beschwerden und einer ersten körperlichen Untersuchung kann der Arzt bereits Rückschlüsse darauf ziehen, ob eine Synovialzyste vorliegen könnte.

Im nächsten Schritt werden bildgebende Untersuchungen durchgeführt, um eine vermutete Synovialzyste eindeutig zu diagnostizieren und andere Erkrankungen wie etwa einen Bandscheibenvorfall auszuschließen. Das wichtigste Hilfsmittel ist dabei die Magnetresonanztomographie (MRT). Diese erlaubt es dem Orthopäden, alle Strukturen im Bereich der Wirbelsäule dreidimensional abzubilden.

Je nach Befund kann zusätzlich eine Computertomographie (CT) gemacht werden. Im CT kann der Arzt weitere Details sichtbar machen, zum Beispiel eine mögliche Verkalkung oder eine teilweise mit Luft gefüllte Zyste. Auch bei Patienten mit Herzschrittmacher erfolgt die Diagnose mittels CT, da eine MRT-Untersuchung mit Herzschrittmacher nicht möglich ist.

Weiterhin werden bei Bedarf Röntgenaufnahmen in vor- und zurückgebeugter Haltung gemacht. Diese sogenannten Funktionsaufnahmen können eine mögliche Instabilität sichtbar machen, eine der häufigsten Ursachen für Synovialzysten. Für den Orthopäden ist das Erkennen einer solchen Instabilität wichtig, da die Behandlung in diesem Fall anders geplant werden muss.

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Therapie: Wie wird eine Synovialzyste behandelt?

Nicht-operative Therapie

Für die Behandlung einer Synovialzyste kommen je nach Schweregrad mehrere Therapieformen infrage. Eine Möglichkeit zur schnellen Schmerzlinderung ist die Schmerztherapie mittels Epiduralkatheter. Hierbei werden unter Röntgenkontrolle schmerzstillende und gegebenenfalls auch entzündungshemmende Medikamente in die betroffenen Bereiche gespritzt. Dadurch schwellen die Nerven ab, und es kommt zu einer vorübergehenden Entlastung.

Im Idealfall kann auch der flüssige Zysteninhalt mit der Spritze entfernt werden, sodass sich der Umfang der Zyste verringert. Die Nerven werden durch diese Maßnahme nachhaltig entlastet. Im Laufe der Zeit kann sich die Zyste allerdings erneut mit Flüssigkeit füllen, sodass die Behandlung unter Umständen wiederholt werden muss, falls die Beschwerden erneut auftreten.

Gerade für ältere Patienten mit eingeschränkter Operations- und Narkosefähigkeit empfiehlt es sich, zunächst eine nicht-operative Behandlung zu versuchen. Bei anhaltenden Beschwerden, insbesondere wenn bereits Lähmungserscheinungen aufgetreten sind, ist aber in der Regel eine Operation erforderlich.

Operative Therapie

Bei der sogenannten mikrochirurgischen Dekompression wird die Zyste operativ entfernt. Je nach Größe und Lokalisation der Zyste kann der Eingriff mikrochirurgisch oder endoskopisch durchgeführt werden. Über einen kurzen Hautschnitt im Rücken wird die Rückenmuskulatur behutsam zur Seite geschoben, um den Spinalkanal freizulegen. Mit feinen Instrumenten verschafft sich der Arzt Zugang zum Spinalkanal und trägt dort die Synovialzyste ab. Auch bestehende Verwachsungen werden gelöst. Der Eingriff dauert insgesamt etwa eine Stunde und verursacht eine Ausfallzeit von nur wenigen Tagen.

Falls zusätzlich eine Instabilität vorliegt, muss häufig parallel eine Versteifung durchgeführt werden. Hierbei werden die betroffenen Wirbelsegmente mittels Verschraubung stabilisiert.

Unabhängig von der gewählten Behandlungsform besteht immer ein gewisses Risiko, dass die Synovialzyste erneut auftritt bzw. sich erneut mit Flüssigkeit füllt. Eine komplette Rückbildung der Zyste kann in der Regel nur durch operative Entfernung der Synovialzyste und der Zystenwand erreicht werden. Auch nach einer Operation kommt es jedoch in einigen Fällen zu Rezidiven, insbesondere wenn die auslösenden Faktoren, zum Beispiel eine Instabilität der Gelenke, nicht beseitigt werden.

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Häufig gestellte Fragen zur Synovialzyste

Kann eine Synovialzyste vollständig entfernt werden?

Eine Synovialzyste kann auf operativem Wege vollständig entfernt werden. Allerdings neigen die Zysten zu Rezidiven, das heißt, es kann sich unter Umständen eine neue Zyste bilden. Falls die Synovialzyste mit einer Instabilität einhergeht, sollte gleichzeitig eine Stabilisierung der betroffenen Wirbel vorgenommen werden. Nicht immer muss eine Entfernung der Zyste erfolgen. Zur Schmerzlinderung reicht oftmals die Punktion mit zusätzlicher Umspülung des entzündeten Nerven

Ist eine Synovialzyste gefährlich?

Synovialzysten sind grundsätzlich ungefährlich. Problematisch werden sie erst dann, wenn sie Druck auf die umliegenden Strukturen und insbesondere auf die Nerven ausüben. Dann kann es zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühlen und sogar Lähmungen führen. Im Rahmen der Behandlung einer Synovialzyste bilden sich in der Regel auch diese Symptome zurück.

Wann sollte ich bei einer Synovialzyste zum Arzt gehen?

Bei ausstrahlenden Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Lähmungen ist es prinzipiell immer ratsam, zeitnah einen Orthopäden oder Neurochirurgen aufzusuchen. Die Symptome können auch auf andere Erkrankungen wie etwa einen Bandscheibenvorfall hindeuten. In der Regel bilden sich Synovialzysten nicht von selbst wieder zurück, sodass eine Linderung meist nur durch ärztliche Behandlung erzielt werden kann.

Ist die Behandlung einer Synovialzyste schmerzhaft?

Die Behandlung einer Synovialzyste ist im Normalfall kaum mit Schmerzen verbunden. Die operative Therapie kann in örtlicher Betäubung stattfinden. Der Patient verspürt dabei keine Schmerzen. Auf Wunsch kann die Behandlung auch in leichter Dämmerschlafnarkose erfolgen, sodass die Operation nicht bewusst wahrgenommen wird.

Welcher Arzt kann eine Synovialzyste behandeln?

Für die Behandlung einer Synovialzyste können Betroffene sich an einen Neurochirurgen oder Orthopäden wenden. Der Facharzt kann gegebenenfalls auch eine Zystenpunktion sowie nervenabschwellende Maßnahmen als schonende Alternative zur Operation durchführen.

Kann die Synovialzyste andere Komplikationen hervorrufen?

Eine Synovialzyste kann erheblichen Druck auf die umliegenden Nerven ausüben. Die Folge sind oft starke Schmerzen, Taubheitsgefühle und Lähmungen. Je mehr die Zyste an Volumen gewinnt, desto stärker drückt sie auf die Nerven. Auch im Bereich der Beine können Beschwerden auftreten, zum Beispiel Gefühlsstörungen oder eine Schwäche des betroffenen Beins.

Ihre Experten für Synovialzyste

 

 

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Experte für Synovialzyste in München

Dr. med. Peter Krause

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Rosenkavalierplatz 15
81925 München