Wie wirksam sind Infusionen bei Tinnitus?

Wer hatte nicht schon das ein oder andere Mal ein lästiges Pfeifen im Ohr? Nach einem Konzertbesuch oder einem Abend in der Disco bspw. ist der Tinnitus eine unangenehme Nebenwirkung, die im Regelfall aber nach einiger Zeit wieder verschwindet.

Bis vor kurzem galten geschädigte Hörzellen als alleiniger Auslöser für das nervtötende Geräusch. Jetzt fanden Forscher jedoch heraus, dass die Geräusche auch ohne “Mitwirken” des Ohrs im Gehirn selbst entstehen können. Möglicherweise besteht hier aber auch ein Wechselspiel zwischen beiden Bereichen. Wie genau die verschiedenen Faktoren zu einem Tinnitus beitragen, ist aber bis jetzt noch nicht vollends geklärt. Aber unabhängig von der Ursache des Tinnitus: Eine Behandlungsmethode, die bei jedem wirkt, gibt es bisher nicht. Es hilft jedoch, wenn man übermäßige Schallbelastung vermeidet und Entspannungsübungen durchführt. Außerdem soll das so genannte “Maskieren” helfen. Bei dieser Behandlungsmethode trägt der Patient ein Gerät hinter dem Ohr, welches einen Geräuschpegel erzeugt, und so die Aufmerksamkeit weg von dem eigenen Tinnitus lenkt. Diese Therapiemaßnahme scheint besonders dann hilfreich zu sein, wenn zusätzlich eine psychotherapeutische Behandlung durchgeführt wird.

Oft werden zudem Infusionen verabreicht, die auch bei Hörstürzen zum Einsatz kommen und meist aus Hydroxyethylstärke und Natriumchlorid bestehen. Wie die Stiftung Warentest jedoch letztes Jahr herausfand, sind diese oft wenig hilfreich, und können zudem größere Komplikationen, wie bspw. ein monatelanges, nicht behandelbares Jucken mit sich bringen.

Jeder Betroffene sollte für die Behandlung seines Tinnitus also zunächst einen kompetenten Facharzt aufsuchen, um eine geeignete Therapiemaßnahme zu ermitteln. Auf diese Weise können nicht wirksame Behandlungen mit eventuell unangenehmen Nebenwirkungen umgangen werden.