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14Feb

Botox-Therapie nach Schlaganfall

Mittlerweile ist das Anti-Falten-Wunder Botulinumtoxin immer häufiger auch als wirksames Mittel in verschiedenen anderen medizinischen Bereichen bekannt. So kann Botox in manchen Fällen gegen Migräne helfen, das Zähneknirschen stoppen, Akne lindern oder bei einer Blasenschwäche Abhilfe verschaffen.

Laut einer neuen US-Studie soll das Nervengift auch bei der Nachbehandlung von Schlaganfall-Patienten Wirkung zeigen. Betroffene, die nach einem Schlaganfall an spastischen Lähmungen in den Armen und Händen leiden, könnte demnach durch eine Botox-Injektion geholfen werden. Die Forscher testeten in ihrer Studie diese neue Art der Therapie an 126 Schlaganfall-Patienten. Einem Teil der Versuchsteilnehmer injizierten sie eine Botox-Lösung, der andere Teil bekam dagegen ein wirkungsloses Mittel verabreicht. Nach sechs Wochen konnte festgestellt werden, dass 83 Prozent der mit Botox behandelten Patienten wesentlich weniger Schmerzen als die Vergleichsgruppe hatte. Außerdem konnten sie ihre gelähmte Hand besser bewegen, da die Muskelkrämpfe deutlich reduziert waren. 62 Prozent der Botox-Patienten gaben sogar an, dass sich ihr Leben durch die Therapie wesentlich verbessert habe. Bei der Untersuchung der Nervenaktivität konnten die Forscher außerdem feststellen, dass sich bei den Botox-Patienten die Leistung sowohl der Armmuskeln als auch die des Gehirns deutlich verbessert hatte.

Laut Experten müssen die Botox-Injektionen für einen wirksamen Therapie-Verlauf in regelmäßigen Abständen von etwa drei Monaten erneuert werden. In Deutschland wurde diese Art der Botox-Therapie bei Schlaganfall-Patienten letztes Jahr zugelassen und hat sich mittlerweile in einigen Fällen als erfolgreich etabliert. Die Zulassung beschränkt sich jedoch momentan nur auf Patienten mit einer spastischen Lähmung in den Unterarmen, Schlaganfall-Patienten mit anderen betroffenen Körperstellen erhalten bisher noch keine Botox basierte Therapie.

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