Brustimplantate mit Spinnenseide

Trotz der mittlerweile hervorragenden Qualität von Brustimplantaten, kann es in einigen Fällen immer noch vorkommen, dass die Silikonkissen vom Körper als etwas Fremdes wahrgenommen werden und eine Art Abwehrreaktion stattfindet. Es bildet sich dann meist eine feste Gewebekapsel um das Implantat herum, was starke Schmerzen auslösen oder sogar eine Verformung mit sich bringen kann. Im schlimmsten Fall muss das Implantat sogar ersetzt werden.

Um derartige Komplikationen zu vermeiden, könnte bald ein ganz besonderer Stoff eines kleinen Tieres Abhilfe schaffen: Spinnenseide. Die von Spinnen produzierten Fäden scheinen mehrere positive Eigenschaften zu haben, die sie für den medizinischen Gebrauch sehr nützlich machen. So ist Spinnenseide nicht nur umweltverträglich und biologisch abbaubar, sondern auch hypoallergen und sehr reißfest. Da eine Art “Spinnen-Farm” für die Produktion an ausreichenden Mengen von Spinnenseide jedoch nicht machbar und zu teuer wäre, haben deutsche Forscher Bakterien des Typs Escherichia Coli genetisch so umgebaut, dass sie die Seidenproteine selbst herstellen können. Diese liegen dann in einer Art Flüssigkeit vor, in die die Implantate eingetaucht werden, sodass ein dünner, umhüllender Film hängenbleibt. Auf diese Weise wird dem Implantat eine andere Oberflächenstruktur verliehen, was es für das menschliche Körpergewebe “verträglicher” werden lässt.

Bis dieses Verfahren jedoch auch in der Praxis zum Einsatz kommen kann, müssen noch weitere Tests durchgeführt werden.