Seit der öffentlichen Bekanntgabe über die vorsorgliche Brustamputation der US-Schauspielerin Angelina Jolie werden die Diskussionen über die verschiedenen Maßnahmen der Brustkrebsvorsorge immer lauter. Jedoch herrscht große Unsicherheit darüber, welche Maßnahmen wirklich nötig sind, um das Brustkrebsrisiko zu minimieren. Vor allem stellen sich viele Frauen die Frage, ab wann eine derart drastisch erscheinende Maßnahme wie die Brustamputation wirklich notwendig wird.
Aus gegebenem Anlass haben wir deshalb für Sie die wichtigsten Fragen rund um die Brustkrebsvorsorge zusammengestellt und beantwortet.
In Deutschland erkranken etwa 50.000 Frauen jährlich an Brustkrebs, wobei in etwa 7 Prozent der Fälle familiäre Anlagen schuld sind. Hier spielen die mutierten Gene BRCA-1, BRCA-2 oder das erst neu entdeckte RAD51C eine Rolle. Eine Brustamputation (Mastektomie) kann gerade dann ratsam sein, wenn bereits in der Familie Brustkrebsfälle aufgetaucht sind und man selbst eines der genannten Gene in sich trägt. So erkranken schätzungsweise etwa 70 bis 80 Prozent der Frauen, die eines der genannten Gene besitzen, früher oder später an Brust- oder Eierstockkrebs. Interessanterweise kann das Gen nicht nur von der Mutter, sondern auch vom Vater an die Kinder weitergegeben werden.
Falls bereits bekannt ist, dass es schon Brust- oder Eierstockkrebsfälle in der eigenen Familie gegeben hat, können sich Frauen in speziellen Kliniken diesbezüglich untersuchen lassen. Momentan gibt es in Deutschland insgesamt 15 spezialisierte “Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs”. Hier wird Blut entnommen und auf das mutierte Gen hin getestet. Innerhalb von 10 Tagen liegt ein Ergebnis vor.
Frauen, die zur Risikogruppe gehören, sollten sich halbjährlich untersuchen lassen. Dabei kommen Ultraschalluntersuchungen, Mammographien und sogar Kernspintomographien in Frage. Auf diese Weise kann ein entstehender Tumor frühzeitig erkannt und entfernt bzw. behandelt werden. Diesen Weg gingen bislang die meisten Frauen. Jedoch scheint es nun immer mehr Frauen zu geben, die sich für den gleichen Weg wie Angelina Jolie entscheiden: Eine präventive Brustamputation. Mittlerweile fasst schätzungsweise jede fünfte Risiko-Patientin diesen Entschluss. Auf diese Weise lässt sich das Erkrankungsrisiko um 90 Prozent senken.
Meist wird die Brust direkt nach der Entfernung des Brustdrüsengewebes mit Implantaten wieder aufgebaut, sodass lediglich eine einzige Operation notwendig ist. Zuvor muss jedoch mit dem Operateur entschieden werden, ob die eigene Brustwarze erhalten bleiben kann oder rekonstruiert werden soll. Wer keine Implantate wünscht, kann die Brust auch mit eigenem Gewebe aufbauen lassen, was jedoch wesentlich aufwändiger ist und sich in der Regel nicht in einer einzigen Operation bewerkstelligen lässt. Der Vorteil dieser Lösung liegt jedoch in der lebenslangen Haltbarkeit. Weitere Informationen zur Brustrekonstruktion.
Sowohl der Gentest als auch die präventiven Maßnahmen sind sehr teuer, werden jedoch von der Krankenkasse in der Regel komplett übernommen, wobei bei der Kostenübernahme des Gentests eine entscheidende Rolle spielt, ob tatsächlich eine familiäre Vorbelastung vorliegt. In einigen Fällen verlangen Krankenkassen ein ausführliches Gutachten einer Spezial-Klinik, die das gesteigerte Brustkrebsrisiko bescheinigt.
Die Kosten einer normalen Krebsfrüherkennung für Frauen ab 20 Jahren werden von den Krankenkassen einmal im Jahr übernommen. Frauen ab 30 Jahren steht jedes Jahr eine erweiterte Untersuchung zur Krebsfrüherkennung zur Verfügung. Erst ab dem 50. Lebensjahr wird ein alle zwei Jahre stattfindendes Mammographie-Screening bezahlt. Neben den Besuchen beim Gynäkologen ist auch das selbst durchgeführte Abtasten der Brust sinnvoll, um mögliche Knoten in der Brust aufzuspüren. Der beste Zeitpunkt hierfür liegt eine Woche nach Beginn der Regelblutung, da das Gewebe zu dieser Zeit besonders weich ist. Wie genau die Brust abzutasten ist, sollte sich jede Frau von ihrem Arzt zeigen lassen.
Wie die hier aufgeführten Informationen zeigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um präventiv gegen Brustkrebs vorzugehen. An oberster Stelle steht jedoch immer die Regel: Je früher das Risiko erkannt wird, desto besser sind die Chancen, gesund zu bleiben. Wichtig ist in jedem Fall, dass Frauen ausführliche Beratung bei ihrem Arzt suchen, um sich über sämtliche Maßnahmen zu informieren. Die hier dargestellten Informationen sollen lediglich als erste Anhaltspunkte dienen, ersetzen jedoch keinen Arztbesuch.
Für weitere detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Quellen:
lifeline.de und faz.net
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